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Hefte für regionale Textil- und Industriegeschichte 2/2009
HrTI_2-2009Hefte für regionale Textil- und Industriegeschichte 2/2009
Textilindustrie im Kreis Steinfurt: Neuenkirchen
Vom Packenträger zur Textilindustrie
Rheine 2009                   
Preis 7,50 € (zuzügl. Porto)


Jahrhundertelang waren die Städte und Ortschaften im Kreis Steinfurt schicksalhaft mit dem Textilgewerbe verbunden. Insbesondere die Textilindustrie hat das Stadt- und Ortsbild vieler Städte und Gemeinden nachhaltig durch hoch aufragende Schornsteine, Fabrikgebäude, Arbeitersiedlungen und Villenbauten geprägt. Mancherorts war einst im Kreisgebiet nahezu jeder dritte Arbeitsplatz in der Textilindustrie zu finden. Familien, die seit drei, vier Generationen in der Textilindustrie arbeiteten, sind keine Seltenheit. Tag für Tag, Jahr ein, Jahr aus stand man an der gleichen Maschine, teilte sich mit anderen die Schicht oder wohn-te gar im gleichen Viertel.
Das schafft eine gemeinsame Identität - im Viertel, im Ort oder gar im gesamten Kreisgebiet - eine Identität, der eine besondere Kraft innewohnt, ein verbindendes Band, das zugleich auch für ein starkes Wirgefühl sorgt: Wir Textiler! Der Kreis Steinfurt will in den nächsten Jahren die Geschichte der Textilindustrie dokumentieren. Den Auftakt hierzu bildet die Ausstellung „Neuenkirchen - vom Packenträger zur Textilindustrie", die in einer Folge von Fotos, Fabrikansichten, Textilien und Memorabilien - ergänzt um aktuelle Foto-Impressionen von Dorothea Böing - die mehr als 250-jährige Textiltradition Neuenkirchens vorstellt.
Das Weberschiffchen im Wappen der Gemeinde Neuenkirchen weist daraufhin: In früheren Jahren hatte die Weberei einst große Bedeutung für den Ort.
Vor gut 35 Jahren fanden noch über l .000 Menschen in der Textilindustrie Arbeit und Brot. Die Textilindustrie war jahrzehntelang der wichtigste Arbeitgeber der Gemeinde.
Von der einst blühenden Textilindustrie Neuenkirchens blieb nur noch ein großes Textilwerk erhalten, die Fa. J. Hecking, vielmehr der Nachfolgebetrieb „Deotexis", das nun nach mehr als 150-jähriger Tradition für immer seine Pforten schließt. Die hinterlassenen Baulichkeiten bilden mit den alten Textilverlegerhäusern am Alphons-Hecking-Platz nach wie vor Neuenkirchens „gute Stube" - sie sind der besonderen Sorgfalt nachfolgender Generationen anempfohlen.
Der Beitrag des engagierten Ortschronisten Hermann Fischer über die Neuenkirchener Textilindustrie steht am Anfang einer nun wünschenswerten Vertiefung des Themas. Vor allem die für den gesamten Kreis Steinfurt so bedeutsame frühindustrielle Phase der Verleger und ihre intensiven Verbindungen nach Holland sollten noch einmal Gegenstand weiterer Forschungen sein.
 

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